Ein Rückblick auf unsere erste Veranstaltung in der Stadtbibliothek Limbach-Oberfrohna zum Thema Cybermobbing
Bei Cybermobbing wird eine Person bewusst wiederholt über digitale Medien beleidigt, bloßgestellt oder anderweitig bewusst geschädigt. Auch „Denigration“ (z.B. das absichtliche Verbreiten übler Gerüchte, Verunglimpfen oder Anschwärzen), „Outing“ (Bloßstellen unter Vorgabe falscher Tatsachen) oder „Exclusion“ (Ausgrenzen Einzelner aus einer Gruppe) können Handlungen sein, die im Rahmen von Cybermobbing geschehen. Diese Aufzählung zeigt, wie vielschichtig allein die Mobbing-Handlungen aussehen. Dazu kommt, dass (Cyber)mobbing ein gruppendynamischer Prozess mit vielen Beteiligten ist und vor allem, dass eine betroffene Person stets Hilfe von Außen benötigt, um aus dieser gefährlichen Situation wieder rauszukommen.
Vor allem in der Schule ist rechtzeitiges Eingreifen und ein präventives Vorgehen extrem wichtig, damit sich Mobbing-Strukturen gar nicht erst manifestieren können. Oftmals fehlt Erwachsenen der Einblick in die (digitale) Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen oder schlichtweg das Wissen über tatsächliche Fallzahlen, Verbreitung und Entstehung von Cybermobbing. Erst kürzlich berichtete das Deutsche Jugendinstitut (DJI) über das große Ausmaß von Cybermobbing laut Dunkelfeldstudien. Demnach seien bis zu zwei Millionen Kinder und Jugendliche betroffen.
Am 1. Juni widmeten wir uns daher erneut diesem wichtigen Thema in Form einer kostenlosen Infoveranstaltung in der Stadtbibliothek „Gert Hofmann“ Limbach-Oberfrohna. Unser Referent Thomas Rakebrand (Medienpädagoge bei KF Education) stellte verschiedene Formen des Cybermobbings vor und erläuterte anhand eigener pädagogischer Erfahrungen Auslöser, Verlauf und Folgen von Mobbingstrukturen. Außerdem gab den anwesenden Müttern und pädagogischen Fachkräften praktische Tipps und Methoden zur Prävention und Intervention von Cybermobbing an die Hand. Darüber hinaus gab es die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion. Dabei ging es u.a. um die selbst-reflektierenden Fragen: „Habe ich schon einmal Cybermobbing unterstützt?“ oder „Habe ich schon einmal meinen Frust in Form von herablassenden Kommentaren in Gruppenchats ausgelassen?“. Auch die verantwortungsvolle Rolle von Lehrkräften in Klassengefügen oder die Vorbildwirkung von Elternteilen wurden diskutiert.
Die erste Kooperationsveranstaltung mit der Stadtbibliothek Limbach-Oberfrohna war ein wunderbarer Auftakt unserer Zusammenarbeit. Im zweiten Halbjahr 2022 sind weitere gemeinsame Infoveranstaltungen geplant. Wir freuen uns darauf.